Die Klimakrise ist nicht nur eine ökologische Herausforderung, sondern auch eine psychische Belastung. Klimaangst, Ohnmachtsgefühle und Überforderung sind für viele Menschen eine Realität. Studien zeigen, dass diese Emotionen oft dazu führen, dass Menschen sich von der Krise überwältigt fühlen und in Passivität verfallen, anstatt aktiv zu handeln (Clayton et al., 2017).
Doch warum fällt es uns so schwer, ins Handeln zu kommen, obwohl die Fakten zur Klimakrise eindeutig sind?
1. Gefühl der Ohnmacht: „Ich kann sowieso nichts bewirken“
Die Klimakrise ist ein globales Problem, das durch zahlreiche Faktoren beeinflusst wird. Viele Menschen fragen sich: „Was bringt es, wenn ich als Einzelner etwas ändere?“ Diese Wahrnehmung führt dazu, dass sie gar nicht erst versuchen, aktiv zu werden (Swim et al., 2009).
💡 Lösung: Den Fokus auf kollektives Handeln legen. Viele kleine Maßnahmen summieren sich – Nachhaltigkeit ist eine Bewegung, keine Einzelaktion.
2. Informationsüberflutung & Negativität: „Es ist einfach zu viel“
Die Medien berichten täglich über neue Umweltkatastrophen, politische Untätigkeit und den fortschreitenden Klimawandel. Diese ständige Flut an negativen Informationen führt zu einem Gefühl der Überforderung und kann eine Art „Klima-Burnout“ hervorrufen (Searle & Gow, 2010).
💡 Lösung: Medienkonsum bewusst steuern. Es hilft, sich auf lösungsorientierte Nachrichten und positive Klimainitiativen zu konzentrieren.
3. Verdrängung & Schutzmechanismen: „Ich kann mich damit nicht auseinandersetzen“
Um mit der psychischen Belastung der Klimakrise umzugehen, greifen viele Menschen zu Verdrängung oder Verleugnung. Sie blenden das Thema aus, um sich nicht emotional überfordert zu fühlen (Stoknes, 2015).
💡 Lösung: Emotionen anerkennen und aktiv verarbeiten. Angst darf nicht zur Lähmung führen – stattdessen kann sie als Antrieb genutzt werden.
Strategien, um handlungsfähig zu bleiben
Trotz dieser psychologischen Herausforderungen gibt es Wege, aus der Passivität herauszukommen:
1. Emotionen anerkennen & bewusst verarbeiten
- Klimaangst ist eine natürliche Reaktion auf eine reale Bedrohung.
- Achtsamkeitstechniken können Stress und Ohnmacht entgegenwirken (Stanley et al., 2021).
- In unserem Blog-Artikel zu Klimanangst kannst du mehr über Emotionen erfahren
2. Selbstwirksamkeit stärken & aktiv werden
- Nachhaltiges Handeln auf persönlicher Ebene (weniger Konsum, nachhaltige Mobilität).
- Den Fokus auf das Legen, was möglich ist – nicht auf das, was nicht geht.
3. Medienkonsum bewusst steuern
- Bewusst positive Klimanachrichten konsumieren.
- Konkrete Lösungen und Fortschritte in den Fokus rücken
4. Gemeinschaft und Austausch suchen
- Sich mit Gleichgesinnten vernetzen.
- In Umweltprojekten oder lokalen Gruppen aktiv werden.
Fazit: Aktiv bleiben, trotz mentaler Belastung
Der Klimawandel ist eine enorme psychologische Herausforderung – doch Resignation ist keine Lösung. Indem wir unsere Emotionen bewusst wahrnehmen, unser Handeln reflektieren und uns mit anderen zusammenschließen, können wir den Herausforderungen der Klimakrise begegnen.
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Hier findest du die Quellen:
Clayton, S., Manning, C., Krygsman, K., & Speiser, M. (2017). Mental Health and Our Changing Climate: Impacts, Implications, and Guidance. American Psychological Association
Searle, K. and Gow, K. (2010), „Do concerns about climate change lead to distress?“, International Journal of Climate Change Strategies and Management, Vol. 2 No. 4, pp. 362-379.
Stoknes, Per. (2015). What We Think About When We Try Not To Think About Global Warming.
Swim, Janet & Clayton, Susan & Doherty, Thomas & Gifford, Robert & Howard, George & Reser, Joseph & Stern, P. & Weber, Elke. (2009). Psychology and global climate change: Addressing a multi-faceted phenomenon and set of challenges. A report by the American Psychological Association’s task force on the interface between psychology and global climate change. American Psychologist. 66. 241-250.