2035 – wie geht es dem Klima? Und wie geht es dir?

Die Zukunft beschäftigt viele von uns. 2035 – das klingt nah und weit zugleich. Das Jahr 2035 – für viele in der Klimabewegung ein symbolisches Datum. Ein Meilenstein.

Du arbeitest im Bereich Nachhaltigkeit oder Klimaschutz, gibst alles, kämpfst für eine bessere Welt – und fragst dich trotzdem: Wird es reichen?

Die Auswirkungen der Klimakrise sind längst spürbar, die politischen Entscheidungen oft zu zögerlich, die Veränderungen zu langsam. Die Szenarien sind bekannt: extreme Wetterlagen, Artensterben, soziale Ungleichheiten, psychischer Druck. Doch bei all den Klimamodellen, Zukunftsszenarien und politischen Maßnahmen stellen wir eine entscheidende Frage viel zu selten:

Doch bei all dem Einsatz für das Klima darfst du eine Frage nicht aus den Augen verlieren: Wie geht es dir dabei?
Denn du bist nicht nur Klimaaktivist*in, Wissenschaftler*in, Berater*in, Projektmanager*in oder Umweltpädagog*in. Du bist auch Freund*in, Partner*in, Elternteil, Kolleg*in – ein Mensch mit Bedürfnissen, Grenzen und einer Psyche, die Schutz verdient.

2035: Was passiert, wenn du dich aufreibst?

Wenn du dich über Jahre selbst übergehst, weil „es gerade Wichtigeres gibt“? Wenn du glaubst, dass du keine Pause machen darfst, weil „die Zeit drängt“? Dann passiert genau das, was so viele erleben: Erschöpfung. Burnout. Depression. Angst.

Und plötzlich ist da keine Energie mehr für Veränderung. Kein klarer Kopf, keine Zuversicht, keine Lust auf Zukunft.

Die Wahrheit ist: Dein Zusammenbruch hilft dem Klima nicht.

Eine depressive Phase verändert keine Emissionen. Und eine Angststörung bringt keine Mobilitätswende. Du brauchst dich – mit Kraft, Klarheit und innerer Stabilität. Für deine Kolleg*innen. Für deine Familie. Für das Team, mit dem du Zukunft gestaltest. Für dich.

Klar, die Lage ist ernst. Wir alle wissen, dass uns schwierige Jahre bevorstehen. Aber das bedeutet nicht, dass du dich selbst aufopfern musst. Im Gegenteil: Wenn du dich jahrelang überforderst, permanent unter Druck stehst, jeden Tag kämpfst und gleichzeitig alle schlechten Nachrichten aufsaugst – dann ist das Rezept für ein Burnout, eine Depression oder eine Angststörung vorprogrammiert. Und dann? Dann kannst du gar nichts mehr fürs Klima tun.

Mentale Gesundheit ist keine Privatsache.

Sie ist Teil deiner Verantwortung – gegenüber dir selbst, aber auch gegenüber deinem Umfeld. Du bist Teil einer Bewegung, ja. Aber du bist auch Teil eines sozialen Gefüges, das dich braucht – jetzt und auch 2035.

Es bringt nichts, dich zehn Jahre lang zu quälen, in der Hoffnung, irgendwann sei es geschafft. Das Klima wird nicht gerettet durch Erschöpfung, sondern durch langfristige Kraft, klare Gedanken, Mut zur Hoffnung und kluge Strategien.

Deshalb ist es keine Schwäche, sondern eine Stärke, wenn du heute gut auf dich achtest. Wenn du Pausen machst. Wenn du dir Unterstützung holst. Wenn du lernst, zwischen Weltrettung und Selbstschutz zu balancieren.

2035: Wir brauchen dich – aber wir brauchen dich gesund.

2035 wird so viel von dem abhängen, was wir heute tun. Und ja, vielleicht wird das Klima uns immer wieder an unsere Grenzen bringen. Aber vielleicht bist du dann jemand, der trotz allem handlungsfähig geblieben ist. Weil du dich nicht selbst vergessen hast.

Also frag dich ruhig heute schon: Wie geht es mir eigentlich?
Denn deine Antwort darauf ist ein genauso wichtiger Beitrag zum Klimaschutz wie jede CO₂-Einsparung.

Bleib dran. Bleib bei dir. Bleib gesund.