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Umstieg privater eigenheimbesitzender auf nachhaltige Heizungsanlagen

Auf einen Blick

Um einen erfolgreichen Umstieg von möglichst vielen Haushalten zu erreichen, muss eine Maßnahme vor allem die Ängste vor finanzieller Überlastung, die in der aktuellen Situation durchaus berechtigt sind, abdecken.

Ein Anreizsystem ist ein geringerer Eingriff als ein Verbot, das viel Widerstand hervorrufen könnte. Dies könnte ein „Klima-Bausparer“ sein.

Darüber hinaus benötigt es mehr Informationen über Möglichkeiten und mehr Sicherheit bzgl. zukünftiger Kosten (Grundsteuer, CO2 Bepreisung).

Ausgangssituation

Das Klimaschutzgesetz legt fest, dass alle Sektoren – auch der Gebäudesektor – bis 2045 klimaneutral sein sollen.

Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten das Wirtschafts- sowie das Bauministerium an einem Gesetzesentwurf zum schrittweisen Verbot von Gas- und Ölheizungen ab 2024.

Der neueste Bericht des Weltklimarats zeigt eindrücklich, dass in Deutschland auf Dauer nicht mit fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas geheizt werden kann.

Zugleich ist eine Umrüstung mit ggfs. notwendiger energetischer Sanierung für viele Haushalte in der aktuellen Situation eine finanzielle Belastung, die kaum oder fast nicht getragen werden kann. Besondere Herausforderungen sind eine ausreichende Liquidität, der Zugang zu einem Kredit und der knappe zeitliche Vorlauf zur Rücklagenbildung.

Faktoren, die dieses verhalten beeinflussen

1  –  Widerstand bei Einschränkung der Wahlmöglichkeit durch ein Verbot

2   –  Ängste, Umrüstung & zusätzliche energetische Sanierung nicht finanzieren zu können. Wut über „Bevormundung“

5  –  Je nach Zugehörigkeit: Klimaschutz ist wichtig oder Panikmache

6  –  Fehlende Liquidität, wenig/ keine Rücklagen für Umstieg auch bei Mittelschicht; angespannte finanzielle Lage vieler Haushalte; Unklarheit bzgl. der Höhe der neuer Grundsteuer

7  –  Verfügbarkeit von Handwerkern und Material

8  –  Zweifel über Nutzen von Klimaschutzmaßnahmen und fehlende Information bzgl. möglicher Heizarten (Fernwärme, Wärmepumpe, etc.)

 

Lösungsansatz: Klima-Bausparer

Um eine gewünschte Verhaltensänderung bei Büger*innen zu erreichen, sind verschiedene Maßnahmen möglich, die nacheinander oder auch zeitgleich durchgeführt werden können. Um aber unnötige Ablehnung (1) zu vermeiden, ist der Start mit einem Anreizsystem, das zusätzlich die Emotionen (2) und die fehlenden finanziellen Fähigkeiten (6) berücksichtigt ein guter Weg.

In Kombination mit einer Informationskampagne mit entsprechenden Partnern (Handwerkskammern, Verbraucherzentrale, Haus und Grund, etc.), können bestehende Informationslücken und damit Unsicherheiten geschlossen werden.

Eine Option stellt das Modell eines „Klima-Bausparers“, der zweckgebunden für den Austausch der Heizung ist, dar. Die Ausstattung wird von den gewährten Finanzmitteln abhängig sein, ggfs. können existierende (BAFA) Förderprogramme integriert oder verschmolzen werden sowie auf den Klima- und Transformationsfonds zugegriffen werden.

Folgende Aspekt zielen darauf ab, die Ängste und die realen Schwierigkeiten durch den „Klima-Bausparer“ abzudecken:

 

  • Einzahlung kleiner Beträge, trägt zum Aufbau von Rücklagen bei
  • Möglichkeit zur Aussetzung bietet notwendige Flexibilität
  • Anreiz viel anzusparen, da die gleiche Summe als Förderung on top (Festlegung eines Höchstbetrags)
  • Kredit/ Liquidität für Personen, die kein Darlehen erhalten würden

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